Der Carpy-Waagentest

Hier ist er nun, der Carpy Waagen Test. Wir haben 12 analoge und digitalen Waagen testen lassen. Aber fangen wir ganz von vorne an. Wie kam es zu diesem Test. Im Carpypodcast Nummer 16 haben wir das Thema Angelwaagen angesprochen und deren Anwendungen. Dabei wurde die Frage in den Raum geworfen, ob wir richtig Wiegen und ob unsere Waagen überhaupt genau gehen. Denn was helfen die Shitstorms in der Szene, ob es ein 40er ist oder nicht, wenn die Waage falsch geht oder der Angler falsch gewogen hat. Wir möchten hier niemanden Absicht unterstellen, sondern Aufklärung betreiben. Dieses Thema wird auch für die alten Hasen interessant sein!

Aber jetzt mal Butter-bei-die-Fische! Was haben wir getestet. Die Firma Carpbrother.de hat uns bei unserem Vorhaben unterstützt und die derzeit gängigsten Waagen zur Verfügung gestellt. Nochmals vielen Dank an dieser Stelle! Unser Anspruch war es nicht, mit einem Wassereimer die Genauigkeiten zu testen, sondern an einem geeichten Prüfstand. Wir konnten eins der größten deutschen Prüfinstitute für unseren Test gewinnen.

Was wollten wir genau wissen?

1.) Die Genauigkeit – ist der Fuffi ein Fuffi oder doch ein Ehren-Vierziger?

2.) Wie wiegt man richtig und welche Abweichungen entstehen durch falsche Handhabung

Der Test wurde von ausgebildeten Mitarbeitern des Prüfinstitutes an geeichten Prüfständen vollzogen. Es wurden zwei Situationen simuliert. Zum einen wurde die Testwaage in den Prüfstand eingespannt und mit geeichten Gewichten bestückt. D. h. es wurden 5kg, 15kg, 20kg…etc. angehängt und auf der Waage geprüft, was angezeigt wird. Die gleiche Vorgehensweise wurde im „Praxistest“ angewendet. Hier wurde die Waage per Hand an eine Weigh-Bar oder der dafür vorgesehenen Vorrichtung gehalten und mit den entsprechenden geeichten Gewichten bestückt. Bei beiden Vorgehensweisen wurden mindesten 4 verschiedene Gewichte (abhängig von den Wiegebereichen) angehängt, um die Abweichung bei der Eingangslast, mittleren Last und bei Volllast zu bestimmen. In unserer Übersicht werden wir nur diese drei Kategorien angeben.

Wie haben wir ausgewertet?

Bei allen Waagen wurde pro Test (Eingangslast, mittlere Last und Volllast) 10 Wiegevorgänge vollzogen. Der Mittelwert aller Tests (in Gramm) wurde als Angabe in unsere Tabelle eingetragen. Aus den drei oben genannten Richtwerten haben wir eine Summe der Abweichungen gebildet. Egal ob zu viel oder zu wenig gewogen wurde. In erster Linie geht es um die absoluten Abweichungen. Welche Waage tendenziell eine „Personal-Best“- Waage und welche eher eine „Och-neeee-doch-kein-Vierziger“ – Waage ist, könnt ihr der Tabelle entnehmen.

Waage richtig halten

Zum Thema „richtig wiegen“, ist ein simulierter Test nicht möglich gewesen, da die Abweichungen extremen Schwankungen unterliegen. Hiermit meinen wir das Thema „Waage von unten hakten, anstatt der Benutzung eines Weight-Bars oder ähnlichem, damit die Waage oben gehalten wird. Je nach Handhabung der Waage lagen die Abweichungen in einem Bereich zwischen 0% und über 30% (!!) der geeichten Gewichte. Daher war es nicht möglich hier einen vernünftigen Wert zu bestimmen, die Abweichungen waren einfach katastrophal groß. Was sagt uns das? Einfach immer eine Weigh-Bar, Wiegestange oder ein Tripod benutzen, um ein realistisches Gewicht ermitteln zu können.

Aber welche „Technik“ ist jetzt besser? Digital oder analog? Eine Digitalwaage hat einen riesengroßen Vorteil und das ist die genaue „Ablesbarkeit“. Während der Zeiger eine analoge Waage ein gewisses Pendeln gerade beim Praxistest aufzeigte, wurde bei den digitalen Waagen nur ein Wert angezeigt. Aus unserer Sicht der größte Vorteil. Einen Vorteil bei der Genauigkeit konnten wir nicht feststellen. Aus unserem Test konnten wir für keiner der getesteten „Techniken“ einen Vorteil erkennen.

Zusammenfassend, möchten wir darauf hinweisen, dass wir nach bestem Wissen und Gewissen getestet haben. Sicherlich fehlt hier und da ein Waagentyp oder wir hätten noch weitere Anwendungen testen können, oder, oder oder…

Aber eines ist sicher: Wir wissen jetzt, dass keine der Waagen wirklich genau geht. Da stellt sich die Grundsatzfrage: brauchen wir überhaupt eine 100% Genauigkeit? Der gefangene Fisch und sein Gewicht auf – sagen wir mal- 100/200 Gramm genau wiegen, reicht doch völlig aus, oder? Klar alles was darüber ist, sollte jeder für sich entscheiden.

Wir wollen natürlich noch darauf hinweisen, dass ein Test auch Chargen abhängig schwanken kann. Wir können nicht garantieren, dass ältere oder neue Chargen der jeweiligen Waagen genau so wiegen wie die getesteten.

Die ergebnisse

Passend zum Waagentest, hat Carpbrothers gerade viele Waagen im Ostersale. Auch der Testsieger ist mit einem fetten Rabatt erhältlich.
Hier gehts lang >> https://carpbrothers.de/Waagen-Zubehoer